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blog.alexandra-scherer.de

Heute mal wieder nur ein kurzer Kommentar: In Montreal fühle ich mich weißer als sonst, da die durchschnittliche Hautfarbe dann doch etwas dunkler ist als meine. Allerdings fühle ich mich in Montreal auch dünner als sonst wo (vielleicht nicht gerade die USA), aber generell sieht man hier schon viele sehr dicke Menschen, was allerdings nur teilweise durch den kulturellen Hintergrund bedingt ist. Es mag auch daran liegen, dass ich marginal abgenommen habe. Ansonsten wohne ich hier in einem absolut durchschnittlich aussehenden Montrealer Haus (nicht wertend das Interieur oder den Bauzustand). Die Häuser sehen hier sowieso gleicher aus als sonst wo, aber das mag auch daran liegen, dass sie alle sehr minimalisisch aufgebaut sind. So hat man also einen Würfel, in den man ein paar Fenster und Türen hineinschneidet, zur Verziehrung noch ein paar Dachattrappen anbringt (das ist kein Witz) und dann vorzugsweise noch ein paar Balkone an den Würfelhäusern befestigt. Natürlich ist das Erdgeschoss nicht ebenerdig, sondern immer gut einen Meter erhöht (also ich nehme mal an, das schützt gegen Überflutungen), aber deshalb heißt es dann auch nicht Erdgeschoss, sondern oft 1. Stock. Über Treppen kommt man also zum Erdgeschoss und meist ist auch das obere Geschoss durch Aussentreppen zugänglich (also nicht bei uns, aber bei den “älteren” Häusern der Stadt). Da darf man dann über eine 1m breite Stahltreppe seine kompletten Möbel ins Haus transportieren.

Apropos Umzug, in Montreal zieht quasi jeder am 1. Juli um. So gut wie sämtliche Mietverträgen laufen genau dann aus und so ist die halbe Stadt damit beschäftigt, neue Wohnungen zu suchen, Möbelpacker und Laster zu organisieren, Abschieds- und Willkommensparties zu geben und alte Möbel an den Strassenrändern zu entsorgen. Und während normalerweise an den Strassenseiten abgeladene Möbel binnen kürzester Zeit einen neuen Besitzer finden, dauert es dann wohl etwas länger, ehe die Stadt von dem Altmöbel-Schutt wieder befreit ist.

Naja, da bin ich mal gespannt. Ich bin ja nicht ganz so durchschnittlich und werde meinen Umzug dann ein bißchen verschieben, aber schaun wir einfach mal.

Laßt Euch überraschen!

Liebe Grüsse,

Eure Alex

Hallöle,  da bin ich mal wieder. Ja, ja, der Alltag hat mich eingeholt und mit einem Quasi-Vollzeit-Job und einem glücklichen Privatleben ist die Zeit und Energie zum Jammern/Bloggen dann doch nicht gegeben.

In letzter Zeit konnte der Sommer in der Stadt aber weniger genossen werden, da es dann doch tagelang geregnet hat (was dann wohl auch der Grund ist, warum ich bloggend in der Bude hocke und nicht die Stadt und ihre Festivals erkunde). Montreal ist da schon eine komische Stadt. Aber wie gesagt: Die Vergnügungen sind hier oft kostenlos (oder sehr billig).

Neulich war ich dann in einem Dollarkino mit meinem Freund - Dollarkino, weil die Eintrittskarten dann nur 2 Dollar oder so kosten. Das Kino selbst ist in einem Outlet-Einkaufszentrum am Rande der Stadt und sieht schon etwas einfach aus.

Der größte Hit ist dann aber der Kinosaal selbst (also einer von dreien). Er ist nämlich nicht rechteckig ausgestaltet, sondern in L-Form. Ein Saal in L-Form, wobei sich die Leinwand in der Ecke des L befindet und dann zu beiden Seiten 3 Sitzreihen a 3-4 Plätzen, die dann auch noch so tief angeordnet sind, dass man fast auf dem Boden sitzt. Der Hit ist dann noch, dass man in den hinteren Reihen, den Ton des benachbarten Kinosaal auch noch hören kann.

Aber was solls, der Film war gut, die Popcorn auch und alles in allem war sehr billig - was will man mehr? Überraschenderweise sind dann viele Kinofilm tatsächlich in Englisch, aber es wäre vermessen, zu behaupten, dass ich das Verhältnis einschätzen kann.

Der echte Montrealer ist ja sowieso zumeist trilingual. Bilingual ist meist nur der Quebecoiser oder sonstige Kanadier (und das oft bescheiden). Der echte Montrealer spricht Englisch, Französisch und Chinesisch, Russisch, Italienisch, Spanisch, Portugisisch, Vietnamesisch, Arabsisch oder was auch immer. Aber das liegt eben daran, dass Montreal so eine Multi-Kulti-Stadt ist und dass jemand, der sowieso mit zwei Muttersprachen aufwächst, dann auch noch eine dritte spielend lernen kann. Das ist wirklich beeindruckend.

Jedoch haben auch hier Studien herausgefunden, dass selbst von Kleinkindern im Kindergarten das Multi-Kulti-Leben eher gemieden wird und so spielen wohl selbst in bunt-durchmischten Kindergärten die italienisch-sprachigen Kinder unter sich etc. Eine echte “Integration” scheint dann nur zu gelingen, wenn irgendjemand so in der Überzahl ist, dass die Minderheit gezwungen ist, sich anzupassen. In Montreal ist das aber nicht der Fall.  Typisch kanadisch lebt man also in einer Mosaik-Kultur, wo jeder das sein und bleiben kann, was er will. Hinzu kommt natürlich, dass in Montreal 5 Monate lang Winter ist und sich sowieso keiner aus den Häusern traut (so wurde mir zumindest berichtet) und dass man im Sommer dann ein paar Festivals gemeinsam feiert, bevor die Hitze einen wieder in die Hitzestarre zwingt. Da helfen dann auch die improvisierten Klimaanlangen nicht viel, die man in seinen Fenstern installiert (in dem man das Fenster aufmacht und die Klimaanlage dort befestigt), die zwar Unmengen an Energie verschwenden, aber die erwünschte Kühlleistung nur selten schaffen können.

Ja, ja, Montreal, die Stadt der Extreme … und trotzdem schaffen es 1,6 Mio Menschen (bzw. 3 Mio, wenn man das Umland mitzählt) friedlich auf einer Insel umgeben von den Flüssen St. Lorenz und Ottawa (River) zusammenzuleben. Das Leben in Montreal kann sehr billig sein, aber auch sehr teuer, aber egal wieviel man verdient, es wird einem selten etwas vorenthalten und zum Glücklichsein braucht man hier weniger Geld als sonst wo (Ich beziehe mich bei dieser Aussage jetzt auf eine Untersuchung, die ergeben hat, dass, wenn man mehr als 60 000 EUR im Jahr verdient, eine zusätzliche Gehaltserhöhung nicht mehr zur Erhöhung des Glückes beiträgt (weil man bereits alles Materielle hat, was man sich wünscht. In Montreal ist diese Zahl dann aber wohl ein bißchen geringer anzusetzen, denn die nicht-materiellen Beiträge werden hier staatlich ein bißchen gefordert). Es gibt wohl keinen Ort auf der Welt, wo so viele Leute perfekt dreisprachig sein und so belesen sind. Im Gegensatz zu Vancouver gibt es hier Buchläden und Bibliotheken an jeder Ecke - was soll man auch sonst tun, den ganzen Winter lang?

Alles in allem hat diese Stadt also ein ungeheures humanes Kapital. Die Menschen sind multilingual, intelligent, freundlich, zwar quebecoise, aber dann doch viel kanadischer. Nun gut, der einzige Tag, an dem die Läden im Jahr geschlossen sind (oder einer der gaaaaaaanz wenigen) ist der Nationalfeiertag von Quebec, während am Nationalfeiertag von Kanada alle Läden offen haben, aber trotzdem sind die einsprachigen, intoleranten Menschen hier eher die Ausnahme - eben Gäste oder “externe” Kanadier.

Nein, es ist hier überhaupt nicht schwer, mit auch nur einer Sprache zu überleben und sich durchzuschlagen, aber letztendlich wird in die Arbeitswelt die Bilingualität dann doch oft erwünscht. Selbst ich habe ja einen bilingualen Job… :-)

Und so darf ich den kanadischen Mädels nun beim Fußbal die Daumen drücken, dass sie gegen den zukünftigen Weltmeister vielleicht doch noch ein paar Törchen schießen….

Ja natürlich mag ich Kanada, aber wer will den unseren deutschen Mädels beim Fußball schon was vormachen?

Liebe Grüße in die Welt!

Eure Alex

Wie der Titel unschwer erkennen laesst, muss ich mal wieder auf einem amerikanischen Keyboard arbeiten, weil … mein Laptop gestorben ist. Er ist jetzt nicht, waehrend des Arbeitens abgestuerzt, aber zumindest bootet er ueberhaupt nicht mehr. Insofern, meine Bitte an Euch - gerade an die Leute mit einer etwas ungewoehnlicheren Emailadresse:

Schreibt mir doch bitte kurz eine Email, damit ich Deine Emailadresse wieder habe!!!

Ansonsten muss ich naemlich warten, bis der Computergott meine Daten rettet und mir saemtliche Emails wiederbeschafft. Insofern seien mir bitte auch saemtlichee Verzoegerungen beim Emailschreiben verziehen - also trotz meiner ansonsten auch teilweise sehr mangelhaften Emailmoral.

Mir geht es aber gut - also bis auf das Handycap, dass der elektronische Teil meines Gehirns nur noch ueber Fremdgeraete zugaenglich ist (Und zur Zeit auch die echten Ue’s und Oe’s pausieren muessen). Aufgrund meines Jobs bin ich es mittlerweile sogar gewohnt, blind die Umlaute auf meiner Tastatur zu finden, aber so dreist darf man an fremden Laptops ja nicht unbedingt sein.

In Montreal windet es zur Zeit, es regnet, und es war sogar Sturm angesagt. Nach der drueckenden Hitze der letzten Tage ist dies eine willkommene Abwechslung, wenn nicht … ja wenn nicht Formel 1 am Wochenende waere und die ganze Woche schon die Warm-Up-Parties stattfinden wuerden.

Naja, hier ist zur Zeit Pusteblumen-Zeit und die Sporen werden wie wild durch die Gegend gewirbelt und zwar in solchen Massen, dass es auf den Strassen teilweise schon wie Schnee aussieht (oder so aehnlich).

Nein, dafuer, dass ich keinen Computer mehr habe und nicht klar ist, ob man meine gesamten Daten retten kann - also in Anbetracht, dass ich natuerlich KEIN Backup habe, bin ich wirklich relativ entspannt.

Vielleicht hilft mir mein Computerengel dann doch weiter…

Also nicht vergessen: Kurze Email an mich schreiben!

Liebe Gruesse, Alex

Montreal ist wettertechnisch echt extrem.

An einem Tag ist es kalt und am nächsten Tag ist es superheiß und man verbrennt sich, wenn man länger als 20 Minuten draußen in der Sonne herumläuft. Nach den 5 Monaten Winter ist aber ein bißchen Sonne auch wirklich angebracht.

Aber nein, die Sonne ist ja eigentlich herrlich, wenn man sich auch richtig eingeschmiert hat. An diesigen Tagen ist man dann doch versucht, das zu vergessen, aber die Sonne ist bei sowas ja unerbittlich.

Ich bewundere es ja immer noch, wie alle Montrealer es schaffen, täglich richtig wettergemäß gekleidet zu sein. Man könnte ja denken, dass alle immer alles dabeihaben (Regenschirm und Hotpants), aber so ist es wohl dann doch nicht.

Nächste Woche ist die Formel 1 in der Stadt und ich bin ja schon gespannt, ob man davon hier auch etwas mitbekommt.

So langsam kommt Leben in die Bude … äh Stadt.

Montreal hat so viel zu bieten, dass man sich gar nicht entscheiden kann bzw. dass man sich entscheiden muss, was ja auch nicht immer unbedingt eine so leichte Sache ist.

Apropos Montrealer, der echte Montrealer ist meist sowieso trilingual - also echt dreisprachig, weil irgendeiner seiner Elternteile dann doch wieder aus irgendeinem anderen Land gekommen ist. Die ignoranten nicht Englisch-Sprechenden sind dann - zumindest in meiner Generation - meist die echten Franzosen und die nicht Französisch-Sprechenden sind sowieso der gesamte Rest, weil wirklich JEDER intelligente Quebecoise einigermaßen gutes Englisch spricht.

Dementsprechend haben sich meine Sprachkenntnisse - auch in Anbetracht meines Jobs - nicht unbedingt enorm verbessert, aber was solls - die Sonne kann ich auch genießen ohne Französisch zu sprechen. Ich verstehe schon, warum man hier darauf wert legt, dass so oft wie möglich Französisch gesprochen wird, aber letztendlich macht man es den Fremden bzw. Nicht-Franzosen damit wohl ein bißchen zu einfach bzw. zu schwer, die Sprache wirklich zu lernen.

Liebe Grüsse in die (deutschsprachige) Heimat

Alex

Jetzt ist uns doch tatsächlich der Spülhebel von der Toilette abgebrochen - zugegebenermaßen, nachdem die Spülung schon länger so ihre Zicken hatte. Insofern war also die totale Improvisation nötig und der Spülpümpel im Spülkasten mußte von Hand bedient werden.

Nun, ich bin ja die Tochter eines Ingenieurs und das kann man ja so nicht auf sich beruhen lassen.
Insofern habe ich also in meiner Arbeit rumgefragt. Einer meiner Kollegen war dann tatsächlich der Sohn eines Sanitär-Installateurs und der riet mir dann, dass man mein Ersatzteil (den abgebrochenen Spülhebel) ja im Baumarkt kaufen könnte - bevorzugt bei Rona.

Rona? Aha, naja, ich hatte ja da eigentlich eher an Home-Depot oder so gedacht, aber wenn er meint.

“Du solltest mal im Internet nachgucken, wo es einen gibt”, rät mir mein Kollege noch und natürlich hatte ich mir das dann auch schon überlegt.

Auf dem Weg nach Hause gehe ich dann einen anderen Weg als üblich, weil ich noch etwas besorgen wollte und plötzlich springen mir - 200 m von meinem Arbeitgeber entfernt - 4 Lettern in die Augen: RONA.
Wirklich? Das Schild an einem verlassenen Industriegebäude weißt auf einen Parkplatz.
Ich gehe um die Ecke und suche den Eingang: geöffnet bis 18:00 Uhr - es ist 17:45.

Ich betrete den Laden und unterbreche die Verkäuferin beim Gespräch mit einem Kollegen. “Sprechen Sie Englisch?” - Was für eine Frage? Klar, dass hier jeder, der langfristig in Montreal im Einzelhandel tätig ist, auch Englisch spricht. Insofern ist die Frage dann eher eine Entschuldigung, dass ich nicht französisch sprechen kann.

“Ich brauche einen Spülhebel für eine Toilette.”

Der Mann führt mich in die erste Reihe “Schwarz oder weiß?” - “Was ist der Unterschied?” - “Schwarz ist 40 cent teurer”.

Ich nehme den weißen Hebel, zahle weniger als 4 Can$ und freue mich wie ein Schnitzel, was ich übrigens schon ganz lange nicht mehr gegessen habe.

Auf dem Weg nach Hause, finde ich dann auch alles andere, was ich brauche und installiere daheim den Hebel in unserem Bad.

Problem gelöst. Also zumindest Problem Nr. 1.

Problem Nummer 2 schliesst sich gleich darauf an in Form eines geringen Ameisenbefalls der Küche.
Dummerweise ist die Bauweise hier nicht unbedingt super und da sich das Küchenfenster quasi direkt über (oder zumindest in der Nähe von) den Mülltonnen befindet, krabbeln die kleinen fleißigen Insekten durch alle Mauereinschlüsse/-sprünge und unterhalb des Fensterrahmens hindurch, direkt in unsere Küche.

Nun, nachdem sich die Hausmittel wie Backpulver (unbedingt Hirschhornsalz verwenden!) und Zitronen nur als sehr kurzfristig wirksam erwiesen, wurde Silicon-Kit gekauft, und das Fenster professionell versiegelt. Diese Tätigkeit wurde dann im Übrigen nicht den Frauenhänden überlassen, denn wenn man einen Mann im Haus hat, muss einem der ja zeigen, wo der Hammer hängt bzw. wie man denn auch absolut fachgerecht ein Fenster verkittet. Wie auch immer, das Fenster ist jetzt mehr oder weniger dicht und die Ameisen treten nur noch vereinzelt auf. Von einer Ausrottung wurde abgesehen, denn auch Ameisen wollen ja eigentlich nur leben und können ja nichts dafür, wenn Menschen in so baufälligen, heruntergekommenen Häusern wohnen und auch noch ihr Essen überall rumliegen lassen.

Was das “Baufällige” angeht, so muss man Montreal hier zugestehen, dass die Temperaturen und die Temperaturwechsel hier sehr extrem sind. In der einen Woche friert man und in der nächste hat es 25°C und man schwitzt. Der Regen kommt, wann er will und ansonsten hat es wohl 5 Monate Winter mit Schnee, 5 Monate hitzigen Sommer und ein paar Übergangswochen, in denen es bevorzugt regnet. Dementsprechend ist die ganze Bausubstanz ziemlich mitgenommen - inklusive der Strassen, auf denen man mit dem Fahrrad dem neuen Sport “Schlagloch-Slalom” ausüben kann. Wenn die Strasse dann aber doch von zu vielen Schlaglöchern gebeutelt wurde, wird einfach ein Pylon (ein orange-gestreifter Verkehrsleitkegel) direkt in das Schlagloch gestellt, damit die Autofahrer dann zumindest sehen, dass sie da nicht hineinfahren sollen.

Problem erkannt - Problem gebannt.

Liebe Grüße in die Heimat,

Eure Alex

Jetzt war es am Freitag superheiß mit 25°C, was mich dann in Panik dazu gebracht hat, mir schnell Sonnencreme und Sommerklamotten zu kaufen und was gibt es am nächsten Tag? Regen. Und die ganze nächste Woche? Regen.

Ja, ja, aber hinzu kommt dann auch noch, dass ich mich selbst auch noch so fühle.

Montreal ist nett. Aber es ist eine riesige Stadt… nicht so wie meine kleine süße Insel.
Auf der Insel kam man quasi mit jedem in Kontakt und dann war auf einer Party die Hälfte der Insel eingeladen und der Heizungsmonteur kam in Kontakt mit dem Lateinprofessor.

In Montreal ist das anders. In Montreal ist man erst mal allein - bzw. hat gegebenenfalls seine Mitbewohner. Danach muss man sich selbst entscheiden, was man denn so gerne macht und mit was für Leuten man denn so rumhängen möchte. Und dann darf man irgendwelchen Clubs beitreten und sich so sein Umfeld suchen. Auf meiner kleinen Insel war das irgendwie “natürlicher”. Aber dafür iswt hier die Auswahl größer.
Ich wollte z.B. wieder etwas ehrenamtliches arbeiten. Und während man auf Bowen gesagt hat: “Da ist die Bücherei und der Second-Hand-Laden” - woraufhin ich mich bei beiden beworben hatte, ist in Montreal die erste Frage: “Wofür möchtest du dich denn so engagieren?” Es gibt nämlich wirklich hunderte Organisationen, die Unterstützung suchen, aber natürlich suchen die meisten Organisationen Leute, die bilingual sind. Mangelhaftes französisch ist hier nicht erwünscht und zwar eigentlich gar nicht, aber dafür kann auch die Verkäuferin im Fast-Food-Restaurant zumindest genug beider Sprachen zum Bedienen.

Grrr…. sie sind schon eigen die Montrealer … und da ich dann doch nicht so der Club-Mensch bin, ist es manchmal schwer, sich hier zu entscheiden.

Und gleichzeitig möchte man ja auch nicht nur einer unter tausenden sein, sondern jemand besonderes, jemand, der nicht sofort gegen den nächsten austauschbar ist und den man dann als seinen “Freund” ansieht, weil er zufällig da ist - im gleichen Club, wo man ihn nur 3x gesehen hat. Auf Bowen Island war man bereit dem Mechaniker auf der Insel mehr zu zahlen als dem aus Vancouver, weil man ihn kannte und wußte, dass er gute Qualität liefern muss, da er auf der kleinen Insel ansonsten binnen kürzester Zeit bankrott ist. Und da verwundert es dann nicht, dass manche Handwerker auf der kleinen Insel nicht existieren können, weil sie auf ihre Reputation/für die Erhaltung ihres guten Rufs nicht allzuviel geben. Schliesslich ist es in einer großen Stadt völlig egal, wie man sich verhält. An der Ecke wartet ja schon der nächste Kunde, der gerne übers Ohr gehauen werden möchte (oder zumindest nichts dagegen unternehmen kann)

Nenene, Großstädte sind mir dann wohl doch zu groß, die Beziehungen zu unverbindlich und die Möglichkeit des Überblicks ist quasi unmöglich. Naja, vielleicht gewöhne ich mich ja dann doch noch daran. Man soll sich ja nie vorschnell sein Urteil bilden.

Lieber Grüße,

Eure Alex

Hallo,

nach all dem Regen ist in Montreal tatsächlich die Sonne durchgekommen und besteht nach wie vor.
Mit ihren intensiven Strahlen (hierbei sei bemerkt, dass Montreal in etwas auf der Höhe von Mailand liegt und nicht etwa so nördlich wie Vancouver) sorgt sie dafür, dass die Montrealer in der Sonne mit kurzen Hosen, T-Shirts und Sonnenbrillen herumlaufen, während man im Schatten dann doch etwas friert und den Pulli lieber wieder anzieht.

Gestern habe ich also meinen freien Tag genutzt (so ist das, wenn man freiberuflich arbeitet) und habe mich auf Fahrradtour begeben. Nicht allein, sondern in ausgesprochen netter Begleitung ;-)

Wir sind also auf der westlichen Seite des Berges in Richtung Süden gefahren und dann am Habitat 67 vorbei auf die vor Montreal liegenden Inseln. Das Habitat 67 wurde zur Expo 1967 erbaut und ist ein architektoisches Meisterwerk. Es handelt sich um eine Wohnunganlage, in der die Wohnungen allerdings nicht zwangsläufige übereinander, sondern kreuz und quer, hängend, stehend, wie mit Legosteinen, zusammengebaut wurden, so dass der reine Anblick eine große Freude ist (also als alter Lego-Bauer natürlich) - eine Besichtigung steht dann wohl noch aus.

Anschließend sind wir - wie gesagt - auf die Inseln, Ile Notre Dame und auf die Ile St. Helene, geradelt und haben den Formel 1 Parcour begutachtet und getestet. In der zweiten Juni-Woche findet hier nämlich der offizielle Formel 1 Grandprix statt und so wurden schon fleißig Tribünen aufgebaut, geputzt und sonstige Vorbereitungen getroffen.

Der Himmel war den ganzen Tag herrlich blau, was neben dem satten, neuen Grün und den weißen Wolken ein herrliches Bild abgab.

Der Abschluß der Fahrradrundfahrt (um den Mont Royal) erfolgte dann von Osten, so dass die Umrundung des Berges mit einer 30 km Tour abgeschlossen werden konnte. (Aber nein, normalerweise braucht man keine 30 km, um das “Hügelchen” inmitten von Montreal mit einem akzeptablen Steigungsniveau zu umrunden).

Liebe Grüße,

Eure Alex

P.S.: Erfreulicherweise gibt es wieder Photos, aber diesmal nur auf Anfrage (weil ich ja nicht so oft blogge und den Link nicht wochenlang öffentlich lassen möchte).

Jetzt bin ich schon wieder fast 4 Wochen in Montreal … und habe 3 davon gearbeitet.

Die Zeit rauscht nur so an mir vorbei und ich habe von den mir gegebenen Möglichkeiten der Stadt nur einen Bruchteil genutzt. Aber irgendwie ist die Zeit dann auch der limitierende Faktor.
Schließlich hat der Tag nur 24 Stunden.

Montreal ist aber wirklich nett - also die Stadt als ganzes und die Menschen natürlich im Besondern.
Neulich bin ich zur Bushaltestelle gerannt, weil ich den Bus auf der Strasse schon habe kommen sehen, aber es war trotz allem relativ unwahrscheinlich, dass ich den Bus noch erwischen müßte. Was macht der Bus bzw. die Busfahrerin? Sie hält? Mitten auf der Strasse, 200 m von der Bushaltestelle entfernt … für mich. Wow, das ist echt Fahrgastfreundlichkeit.
In Deutschland rauscht der Bus oft weg, wenn man 10 Sekunden zu spät ist oder der Bus an einer roten Ampel steht und rein theoretisch noch Leute aufnehmen könnte. Das ist in Montreal anders. Montreal scheint die Menschen generell ein bißchen besser zu behandeln.

Deshalb ist Montreal wohl auch unter den Top 10 der nordamerikanischen Städte mit viel Potential für industrielle Investionen. Großindustrie gibt es hier selbst nämlich relativ wenig, aber die Leute sind gut ausgebildet - zumeist sogar perfekt zweisprachig und die Mieten sind teilweise superbillig. Gleichzeitig ist der Standort in idealerweise zwischen Europa und der amerikanischen Westküste gelegen, so dass man mit beiden Seiten gleichzeitig kommunizieren kann. Der Zeitunterschied nach Kalifornien sind z.B. nur 3 Stunden, nach Berlin auch nur 6. Gleiches gilt dementsprechend natürlich für die Reisezeiten.

Gleichzeitig gibt es in Montreal aber ein kanadisches (d.h. an europäische Verhältnisse angelehntes) Sozialsystem mit Krankenversicherung für alle etc., so dass man hier wirklich für einen Appel und ein Ei überleben kann und dabei nicht einmal schlecht wohnt, weil einem - wie bereits erwähnt - die meisten kulturellen Genüsse AUCH kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Natürlich gibt es auch alle teuren Dinge der Welt zu kaufen, wenn man denn will, aber insofern sind die Montrealer wirklich gleicher, obwohl sie sehr unterschiedlich sind.

Ich weiß, in Deutschland bekommt ein Sozialhilfeempfänger auch seinen Computer, seine Waschmaschine mit Trockner und seine sonstigen Dinge bezahlt, wenn er sie beantragt, aber in Montreal erhält man die Dinge dann eben gebraucht - in guten Zustand - und zahlt sie selbst von seinem Mindestlohn.

Natürlich verzerre ich hier das Bild wieder durch meine persönliche, unausgegorene Sicht, aber ich denke, das kanadische System hat durchaus Vorteile.
Man sammelt nicht soviel Krams an, sondern gibt das, was man nicht braucht, schnell weiter an jemand, der es braucht.

Als Deutscher hat man da eher Bedenken, dass man auch soviel Geld rausbekommt, wie die Dinge wirklich wert sind - ehe man etwas einfach weiterverschenkt. Ebay und Co. garantierem einem oft bessere Preise. Wenn man den erwarteten (gerechten) Preis nicht bekommt, sammelt man die Dinge eben endlos, bis sie nichts mehr wert sind (und die Entsorgung mehr kostet als der Gegenstand).

So langsam werde ich eben Montreal-Fan, obwohl es entsprechend natürlich auch genug Nachteile gibt, die mich zur Zeit allerdings weniger stören - also bis auf den ständigen Regen natürlich. Man verspricht mir Besserung für nächste Woche.

Liebe Grüße an den Rest der Welt,

Eure Alex

Die besten Dinge im Leben sind umsonst.

Und in Montreal, einer der ärmeren Städte in Kanada (was natürlich immer noch sehr reich im Verhältnis zu andernorts ist), sind sogar viele kulturellen Ereignisse kostenlos.

Die Stadtbüchereien sind ja sowieso kostenlos - der Zugang zu Büchern also unbeschränkt, aber hier kann man auch noch kostenlos ins Schwimmbad (zu bestimmten Zeiten) und es gibt von Zeit zu Zeit kostenlose Konzerte, bei denen einige der unzähligen Künstler der Stadt, ihr Können präsentieren.

Montreal ist eine Kulturstadt, die Festivals im Sommer sind wohl weltbekannt, aber im Vergleich zu z.B. British Columbia gibt es hier auch unzählige Musiker, Tänzer und sonstige Künstler.

Und das Leben ist… billig. Es ist billig, wenn es sein muss. Es ist billig, um all die Künstler auch überleben zu lassen.

Hierzu gibt es dann aber auch schon die prefekten Netzwerke/Einrichtungen. Auf Bowen Island hatte ich ja in einem Second-Hand Laden gearbeitet, wo man Dinge, die man nicht mehr haben möchte einfach abgegeben kann und dann für ein paar Dollar neue Dinge kaufen kann, wenn man sie braucht. In Montreal gibt es dies auch und zwar in großem Maßstab.

Neben der “Salvation Army” gibt es auch noch den “Value”-Markt, wo die Reichen ihre Dinge abladen (und zwar ALLES, was man nicht in den Müll wirft) und die Armen sie dann wieder für ein paar obligatorische Dollars wieder kaufen.

Und so steht vor einem solchen Laden dann die Luxuskarrosse neben dem Schrottauto und der Besitzer des besseren Autos “verschenkt” seine Sachen an den Besitzer des Schrottautos (also wenn man hier in Anbetracht der immensen Autoversicherungskosten überhaupt ein Auto hat).

Wenn man sich dann allerdings fragt, wer von beiden, denn nun der glücklichere Mensch ist, ist die offensichtliche Antwort: “Der Reiche” nur auf den ersten Blick so eindeutig.

Der Reiche hat sein Auto, sein teures Leben und viel zu viele Dinge, die er loswerden muss, weil er schon wieder zuviele neue Dinge gekauft hat bzw. er die neusten Dinge haben muss. Er geht in den Second-Hand-Store, weil er die Sachen nicht in seinen Hausmüll werfen darf und damit auch ein bißchen sein Gewissen erleichtern möchte, etwas gutes für die armen Menschen getan zu haben.

Der Arme hingegen geht in den Second-Hand-Store, weil er wirklich etwas braucht (Jacke, Hose, Schuhe, Teller) oder sich eben etwas “Luxus” leisten möchte. Er hat eventuell nicht mal genug Geld, um sich bei Walmart für ein paar duzend Dollar die Dinge zu kaufen. Er BRAUCHT Dinge, weil er keine hat. Und wenn er dann im Laden über die “weggeworfenen” Dinge des Reichen stolpert und sich dann für 10$ Schuhe kauft, die wohl im Laden vor einem Jahr mal 150$ gekostet haben, aber die noch wirklich gut sind, der Reiche sie aber nie angezogen hat, weil er zuviele sowieso schon zuviele Schuhe im Schrank hatte, dann… genau dann freut sich der Arme, dass er ein Schnäppchen gemacht hat und dass die Welt so gut zu ihm ist und ihm auch ein paar wirklich gute Schuhe zukommen läßt, die er sich leisten kann.

Alles in Allem sind dann wohl beide, der Arme und der Reiche glücklich, wobei der Arme wohl oft noch einen Tick “glücklicher” ist, was einfach oft daran liegt, dass er weniger Stress in seinem Leben hat und mehr Zeit, um die Gefühle überhaupt erlauben/genießen zu können.

Wenn man genug Geld hat, um sich alles zu kaufen, ist das Besondere nur schwer zu erreichen. Wenn man nicht genug Geld hat, ist es leichter das Besondere zu erleben.

Und wie gesagt: Die größten Freuden im Leben sind eben nicht für Geld zu haben… und wenn es das dankbare Lächeln ist, dass der Arme dem Reichen zuwirft, wenn er dessen Sachen vom Second-Hand-Shop mit nach Hause nimmt.

Hier geht man respektvoll miteinander um, weil man nicht gleich ist. Danke, Montreal.

Liebe Grüße, Eure Alex

Haus verlassen - Vorne einsteigen, hinten aussteigen - hinten einsteigen, hinten aussteigen - hinten einsteigen, hinten aussteigen - vorne einsteigen, hinten aussteigen - Arbeit - Vorne einsteigen, hinten aussteigen - Vorne einsteigen, Vorne aussteigen - hinten einsteigen, hinten aussteigen - vorne einsteigen, hinten aussteigen - zu Hause.

Die ausführliche Schilderung sei der Imagination des Lesers überlassen und eventuell versteht man dann auch meine Verwirrung wegen der U-Bahn.

LG, Alex

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